ROTE NASEN Clowndoctors erstmalig auf dem Wachkoma-Wohnbereich im Pflegewohnhaus Oberpullendorf
Clown Franz und Clownin Minna auf Visite in Oberpullendorf
OBERPULLENDORF, 23. MÄRZ 2023: Ukulele und Ziehharmonika erklingen in fröhlichen Tönen, wenn die Clowndoctors ihren Weg in den Wachkoma-Wohnbereich bahnen. Clown Franz und Clownin Minna, wie sie mit Ihren Künstlernamen heißen, bringen eine Portion gute Laune zu den Patient*innen. Mit lustigen Dialogen, sympathischen Schmähs und bekannten Melodien mischen sich die beiden direkt unter die Bewohner*innen im Aufenthaltsraum. Viele von ihnen können zwar aufgrund ihrer Erkrankung keine direkte Antwort geben, zeigen aber nach und nach mehrere Regungen der Freude und der Zustimmung, die die Clowndoctors und die Mitarbeiter*innen gleichermaßen rühren. Jene Bewohner*innen, die den Besuch sehr aktiv verfolgen können, sind hellauf begeistert und feiern die Überraschung.
Minimalbewusstsein bei Wachkoma möglich
„Unsere Clowns setzen Musik, Bewegung und Berührung sehr gezielt ein, denn das fördert die individuelle Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit. Es freut uns, dass wir diese besondere Form der Begegnung nun auch auf die Wachkomastation im Krankenhaus Oberpullendorf bringen durften und hoffen, dass wir dies zukünftig öfters machen werden. Mittels verschiedener erlernter Codes, etwa durch Augenbewegungen, ist oft eine besondere Begegnung mit den Patient*innen möglich. Nicht nur für Patient*innen, auch für Mitarbeiter*innen und Angehörige sind die Besuche der ROTE NASEN Clowns eine willkommene Abwechslung“, weiß Mag.a (FH) Ivana Bacanovic, Geschäftsführerin von ROTE NASEN Clowndoctors.
DSA Petra Prangl, MBA, Geschäftsführerin der Burgenländischen Pflegeheim Betriebs-GmbH erklärt: „Gemeinsam mit den Angehörigen versuchen wir einen Weg zu finden mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in Kontakt zu treten, um ihnen damit eine Beteiligung an ihrem sozialen Umfeld zu ermöglichen. Zusätzlich konzentrieren wir uns auf die Erhaltung des erreichten Funktionszustandes, Linderung der Krankheitsfolgen und Förderung eines aktivierbaren Rehabilitationspotenzials.“
Auch Wohnbereichsleiterin Julia Stefely, DGKP, war gerührt über den Besuch: „Lachen ist Balsam für die Seele. Wir freuen uns daher sehr über den Besuch der Clowndoctors, da sie uns allen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, auch wenn es nicht bei Jedermann oder Jederfrau von außen sichtbar ist.“
Wachkoma ist das umgangssprachliche Synonym für das „Apallische Syndrom“, eine komplexe Schädigung des Gehirns. Als Hauptursache gilt dabei ein zu langer Sauerstoffmangel des Gehirns, beispielsweise nach einer Reanimation oder durch schwere Gehirnblutungen bzw. Traumen. Die Betroffenen haben dabei geöffnete Augen, zeigen aber keine adäquaten Reaktionen auf äußere Reize. Sie sind gelähmt und können nicht sprechen. Es ist allerdings durchaus möglich, dass die Betroffenen ein „Minimalbewusstsein“ entwickeln und auf Reize reagieren – sei es durch kleinste Regungen oder Bewegungen der Augen oder der Extremitäten.
Wachkomastation in Oberpullendorf einzigartig im Burgenland
Menschen im Wachkoma-Zustand benötigen spezielle Betreuung, Pflege und Therapien. Im Pflegewohnhaus Oberpullendorf - St. Peter wird dies im Rahmen einer eigenen Wachkomastation angeboten. Ein speziell geschultes Team von rund 25 Mitarbeiter*innen ist für die 20 Bewohner*innen der Wachkomastation da und richtet ihre Pflege und Betreuung ganz auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen aus. Die Wachkomastation oder Wohnbereich „Berg“, wie diese hausintern heißt, ist dabei ein Alleinstellungsmerkmal für das Pflegewohnhaus Oberpullendorf.